Mit jeder Zelle spüre ich das Leben.
Ich bin wieder viel draußen unterwegs. In den Bergen, auf langen Touren. Ich laufe, ich atme bewusst, ich tanke auf. Mit jeder Zelle spüre ich das Leben, das Pulsieren, das innerliche Frei-Sein.
Und doch – da sind auch diese leisen Zweifel.
Gedanken, die sich einschleichen: „Falle ich wieder in alte Muster zurück?“
Früher bin ich jeden Tag stundenlang durch die Berge gelaufen.
Nicht nur, weil ich es liebte – sondern weil ich es brauchte.
Heute fühlt es sich anders an. Freier. Leichter. Und trotzdem gibt es diese kleinen Momente, in denen ich innehaltend frage:
„Was suche ich im Außen? Nach welchem Gefühl sehnst du dich gerade?“
Es ist kein Vorwurf, sondern eine liebevolle Einladung an mich selbst, ehrlich hinzuschauen. Oft sind es gar nicht die Berge oder das Laufen an sich – sondern das, was ich mir davon erhoffe.
Und genau hier beginnt für mich die spannendste Frage:
Kann ich mir dieses Gefühl auch schenken, wenn alles wegfällt?
Die feine Linie zwischen Genuss und Anhaftung.
Laufen ist nicht schlecht. Ganz im Gegenteil: Es ist wunderschön, kraftvoll, heilend. Wie so vieles, was uns gut tut – sei es Sport, bestimmte Menschen, Rituale, spirituelle Praktiken, Genussmittel oder Musik und Kunst.
Doch oft liegt der Unterschied darin, ob ich etwas brauche, um mich zu spüren – oder ob ich es einfach genießen kann. Und brauche ich immer mehr davon?
Wenn wir glauben, wir müssen laufen, um innerlich ruhig zu werden. Wenn wir den Partner brauchen, um uns geliebt zu fühlen. Wenn die Schokolade der einzige Trostspender ist. Wenn Rituale oder spirituelle Praktiken die einzigen Türen zu unserem Herzen sind – dann steckt dahinter eine Sehnsucht und ein Mangelgefühl, welches wir vielleicht noch nicht in uns selbst entdeckt haben.
Denn wenn wir aus einem Mangel heraus handeln, ist es nie genug. Egal wie viel wir laufen, essen, konsumieren, meditieren oder lieben – das Loch bleibt. Wenn wir jedoch aus der Fülle heraus genießen, ist es wie das Sahnehäubchen auf einem ohnehin schon guten Kuchen.

Wer bin ich, wenn alles wegfällt?
Das ist die Frage, die mein Denken und Fühlen immer wieder herausfordert:
„Was suche ich im Außen – und kann ich es auch in mir finden?“
„Brauche ich es, um mich gut zu fühlen – und immer mehr davon?“
Wer bin ich, wenn ich nicht laufe? Wenn kein Ritual mehr da ist?
Wenn kein Berg mich umgibt? Wenn niemand mir gerade Halt gibt?
Kann ich dann trotzdem bei mir sein? Kann ich mit mir allein sein und inneren Frieden spüren?
Oder fühle ich mich leer, rastlos, unruhig?
Es braucht Mut, da ehrlich hinzuschauen. Denn manchmal merken wir, wie sehr wir unser Glück ins Außen verlagern. Wie oft wir hoffen, dass etwas außerhalb von uns diese innere Leere füllt, die wir nicht fühlen wollen. Doch genau hier beginnt Selbstermächtigung.
Echte Selbstermächtigung.
Für mich bedeutet echte Selbstermächtigung:
Ich kann all das lieben, genießen und leben – aber ich brauche es nicht, um vollständig zu sein.
Ich darf laufen, tanzen, trommeln, weil ich es liebe – nicht, weil ich es brauche, um mich ganz zu fühlen. Ich genieße die Natur genauso wie die Stille in mir.
Ich darf fühlen, weinen, trauern – ja.
Aber ich weiß, dass ich mich selbst tragen kann, auch wenn etwas im Außen wegfällt. Eine Kraft, die bleibt
Vom Müssen zum Dürfen.
Dieser Weg war kein leichter. Es war (und ist) ein Prozess. Immer wieder hinschauen, prüfen, loslassen. Aber es lohnt sich.
Heute fühlt es sich leichter an. Freier. Jedes Mal, wenn ich spüre, dass Freude auch aus dem puren Sein entsteht. Und genau das wünsche ich jedem:
🌿 Dass du das tust, was du liebst, ohne dich daran festhalten zu müssen.
🌿 Dass du dich selbst genug fühlst, ohne etwas im Außen zu brauchen.
🌿 Dass alles andere nur noch ein Geschenk ist. Das Sahnehäubchen auf deinem ohnehin schon guten Kuchen.
Denn du bist nicht erst ganz, wenn du etwas erreichst, bekommst oder tust.
Du bist schon ganz. Und du allein kannst dich innerlich befreien.
Liebevolle Einladung an Dich:
Finde die Freude im Sein.
Nimm dir einen Moment und spüre in diese Fragen hinein: